Weltweit stehen Feuerwehrleute und Rettungsdienstmitarbeiter vor der anwachsenden Herausforderung einer technischen und patientengerechten Rettung von eingeklemmten Verkehrsunfallopfern. Dabei ist die Problematik überall dieselbe: Um die Zahl der Unfalltoten zu senken, werden immer ausgefeiltere Techniken und Materialien eingesetzt, um einen bestmöglichen Insassenschutz zu gewährleisten. Die Unfallstatistiken zeigen, dass diese Maßnahmen helfen, die Zahl der Toten zu senken. Doch kommt es zu einem schweren Unfall und sind auch noch eine oder mehrere Personen eingeklemmt, stehen die Einsatzkräfte vor der großen Herausforderung der patientengerechten Rettung.
Teams statt Einzelkämpfer !
Bei diesen Einsätzen treffen schließlich zwei Organisationsstrukturen auf engstem Raum zusammen, die bei der überwiegenden Anzahl ihrer sonstigen Einsätze autark arbeiten. Um aber bei einem Verkehrsunfall für den Patienten das bestmögliche Outcome zu erreichen, müssen Feuerwehr und Rettungsdienst auf einem räumlich stark begrenzten Areal Hand in Hand zusammenarbeiten. Hierbei ist nicht nur die reine Technik gefragt, sondern auch das Zusammenspiel der Helfer, die Taktik und das Timing in der Versorgung und Befreiung des Verunfallten.
Diese Art der Veranstaltung gibt es seit 2006 in Deutschland. Nach den ersten deutschen Meisterschaften, der Rescue Challenge 2006 (früherer Name Vergleichswettkämpfe), wurden die VFDU bei den Weltmeisterschaften 2007 in Barcelona, offizielles Mitglied der World Rescue Organisation. Folglich darf die VFDU, durch ausrichten deutscher Meisterschaften einen Sieger ermitteln, welcher letztendlich bei der jeweils nächsten Weltmeisterschaft für Deutschland antreten darf. Seit 2016 haben wir nicht nur die Rescue Challenge, sondern parallel die Trauma Challenge, den Vergleichswettkampf in der Traumaversorgung.
Im Vordergrund steht bei der VFDU Rescue Challenge die Fort – und Weiterbildung.
Die VFDU Rescue Challenge sowie die international stattfindende World Rescue Challenge sollen ein Teil unserer Fort- und Weiterbildung sein. Bei diesen, auf nationaler und eben auch internationaler Ebene stattfindenden Veranstaltungen, treten die Teams nicht gegeneinander an, sondern lassen ihre Leistungen durch Ausbilder bewerten.
Unter realitätsnahen Bedingungen werden Szenarien unter sich dynamisch ändernden Randbedingungen abgearbeitet. Die in Teamtrainings und internen Ausbildungen erlernten Arbeitsschritte werden angewendet. Von geschulten Ausbildern und Schiedsrichtern erhalten die Teilnehmer ein Feedback das wiederrum in die nächsten Ausbildungen einfließt.
Somit ist eine Rescue Challenge auch kein Wettkampf im herkömmlichen sinn, denn durch Beobachten der anderen Teams, Gespräche und Diskussionen mit anderen Teilnehmern sowie den „Einsatznachbesprechungen“ wird neues Wissen erworben oder vorhandenes vertieft. Bei der Rescue Challenge wird nicht das Rad neu erfunden oder die Weisheit mit Löffeln verteilt, es ist vielmehr eine Prüfung oder Überprüfung der eigenen Vorgehensweise und der bestehenden Fachkenntnis. Und sicherlich lernen die Teams Menge durch die gegenseitige Beobachtung bei der Abarbeitung der Szenarien. Hier ist abschauen nicht nur erlaubt sondern gewünscht.
Die VFDU ist eine primär Spendenbasierte gemeinnützige Organisation, daher sind wir besonders auf industrielle Sponsoren angewiesen. Ohne die ist eine solche Veranstaltung finanziell nicht zu stemmen wäre.